Daily Reflection

Warum? Keine Verbesserung, kein Fortschritt, kein Lernen ohne Reflexion. Aber nur, wenn Reflexion auch eingeplant wird, findet sie unter dem Druck des Tagesgeschäftes auch statt.

Im Zentrum von CCD steht die persönliche Entwicklung. Es geht also um Veränderung: Mit jedem Tag soll sich das CCD-Wertesysten ein klein wenig mehr im Projektalltag des Clean Code Developers manifestieren. Das ist die Pfadfinderregel des Clean Code Developers auf sich selbst angewandt.

So ein Veränderungsweg geht sich allerdings gerade allein nicht leicht. Wie also auf Kurs bleiben? Wie Fortschritt messen?

Ohne ein „Kontrollsystem“ etablieren zu wollen, glauben wir, dass dazu zweierlei gehört:

  1. Kleinschrittige Planung
  2. Reflexion nach jedem Schritt

Unabhängig von Vorgaben durch eine Projektleitung sollten Clean Code Developer ihre Arbeit so einteilen, dass sie aus Aufgaben besteht, die an einem Arbeitstag zu bewältigen sind. Nur so kann am Abend jedes Tages eine Bilanz gezogen werden. Das halten wir für wichtig, um jeden Tag die Arbeit nicht mit in den Feierabend zu tragen. Da hat sie nichts zu suchen; der dient der Entspannung.

Durch solche kleinen Planungsschritte wird der Arbeitsalltag allerdings nicht nur befriedigender, weil sich jeden Tag über Erfolg oder Misserfolg entscheiden lässt. Die schiere Möglichkeit der Entscheidung am Abend – Habe ich alle meine Aufgaben erledigt? Wie habe ich meine Aufgaben erledigt? – erlaubt auch die Reflexion über die Einhaltung des CCD-Wertesystems.

Um sich konsequent zu einem Clean Code Developer zu entwickeln, soll der Entwickler sich auf jedem Grad nach jedem Arbeitstag darüber Rechenschaft ablegen, ob er alle für ihn nach Grad relevanten Aspekte des Wertesystems berücksichtigt hat. Für den roten Grad bedeutet das z.B. Fragen wie: Verwalte ich wirklich alle Codefragmente im Versionskontrollsystem? Habe ich das DRY-Prinzip konsequent angewandt? Habe ich ganz allgemein Code in einem besseren Zustand hinterlassen als vorgefunden?

Wenn er auf eine dieser Fragen nur zögerlich mit Ja oder gar mit einem Nein antworten muss, dann ist das natürlich kein Beinbruch. Bei allem Bemühen klappt es eben nicht immer, dass man den guten Willen auch in die Tat umsetzen kann.

Dennoch oder gerade deshalb ist dann allerdings Folgendes zu tun:

  • Entweder bessert der Clean Code Developer jetzt solange nach, bis er in Bezug auf seines Tages Arbeit keine Prinzipienverletzung mehr wahrnimmt.
  • Oder er nimmt die erkannten Prinzipienverletzungen für den nächsten Tag auf seinen Aufgabenzettel.

Eine Hilfe bei der Reflexion kann das Clean Code Developer Armband sein. Uns ist bewusst, dass es nicht jedermanns Sache ist, ein buntes Silikonarmband zu tragen. Wer damit kein Problem hat, kann das Armband im Rahmen der persönlichen Reflexion nutzen. Kann oder will der Clean Code Developer die Prinzipienverletzung nicht bereinigen oder auf seinen Arbeitszettel nehmen, sollte er das Armband, das er trägt, vom einen auf den anderen Arm wechseln. So macht er deutlich, dass er eine Differenz zwischen dem Soll seines Grades und dem Geschafften anerkennt. Das ist nicht als Niederlage misszuverstehen oder gar als „Buße“. Es geht vielmehr um eine haptische Unterstützung des Lernvorgangs.

Wenn ein Clean Code Developer 21 Tage lang nach getaner Arbeit das Armband nicht mehr wechseln musste, kann er zur Arbeit am nächsten Grad übergehen. Für den roten Grad ist das der orange Grad.